Ein Tag in Halifax (bei Regen und viel Nebel)

Nach meiner ersten Arbeitswoche hatte ich das Wochenende off. Voller Entdeckerlaune wollte ich mehr von meiner neuen Heimat sehen und plante einen Kurztrip in die Hauptstadt Halifax zu unternehmen. Mit dem Maritime Bus wird man relativ luxuriös direkt in die kleine Hafenstadt gefahren, muss jedoch einiges an Geld abblättern. Aber das war es mir wert!

Meine Ausflug startete um 7am. Denn Kanada ist groß und selbst auf meiner kleinen Halbinsel Nova Scotia fährt man fast drei Stunden von Antigonish nach Halifax.

Der Halifax Seaport Farmers Market ist Nordamerikas ältester Markt. Hier werden lokale und frische Lebensmittel verkauft. Es dreht sich also alles rund ums Thema Essen.

Hierhin verschlug es mich gleich zu Beginn meiner Halifax Tour. Ich muss zugeben, ich bin eher zufällig auf diesen tollen Markt gestoßen: ich bin einfach immer der Nase nach!


Local flavours. Local gifts. Local goodness. Local cheer.

Natürlich musste ich auch etwas von all dem lokalen und frischen Essen probieren. Die Auswahl war groß und alles sah so unglaublich lecker aus! Nach langem hin und her entschied ich mich schließlich für ein Crêpe with Tomato, Mozza and Basil und einen Chai Latte. Eine gute Wahl! :)


Die Deutschen sind überall! So gab es auf dem Famers Market selbstverständlich auch

einen deutschen Verkaufsstand. Hier konnte man Zwetschgendatschi, Donauwelle,

Apfelstrudel und Brezeln probieren. Typisch Deutsch trugen die Verkäuferinnen natürlich

Dirndl.



Frisch gestärkt geht mein Ausflug am Halifax Harbourwalk entlang weiter. Von hier hat man eine wunderbare Sicht auf Sable Island mit seinem kleinen Leuchtturm.

An dieser Stelle muss ich sagen, dass die Insel nicht immer so gut zu sehen ist. Wie ihr meiner Überschrift entnehmen könnt, war es bei meinem Besuch in Halifax sehr neblig, windig und regnerisch. Das große Bild entstand als die Nebelwand sich kurzzeitig etwas gelichtet hatte und einem die Sicht auf Sable Island gestattete.

 

 

Die meiste Zeit sah das Panorama so aus. Viel war nicht zu sehen hinter dem dicken weißen Nebel-

schleier.



Den Touristen folgend war meine nächste Anlaufstelle der Citadell Hill mit der Old Town Clock. Die Uhr war ein Geschenk des Oberbefehlshabers des britischen Militärs, der sehr viel Wert auf Pünktlichkeit legte. Auch heute ist das originale Uhrenwerk von 1803 noch intakt und ab und zu kann man das Leuten der Glocke weithin vernehmen.

Auf dem Hügel in 10-12 Meter Höhe trohnt Fort George. Die Festung wurde erichtet um die Stadt und vor allem den Hafen gegen Feinde verteidigen zu können.



Weiter in Richtung Zentrum komme ich an einem wunderschönen indisch-asiatischen Laden vorbei. An dem bunten Schaufenster kann ich einfach nicht vorbeigehen und ich gönne mir einen kleinen Shopping-Stop im The Black Market.



Mein Weg führt mich mit einer weiteren Tasche mehr in der Hand die Sackville Street entlang zum Halifax Public Gardens. Angelockt von der Musik, die lustig aus dem Park schallt, mache ich mich auf die Suche nach deren Ursprung. Ich muss nicht lange suchen (einfach wieder den Touristen nach). In einem kleinen orientalischen Pavillion sitzt eine ganze Band und gibt ihre Musik zum Besten. Ich setze mich auf eine der Bänke, ruhe meine Füße etwas aus und lausche der Musik. Wie ich später herausfinde, kann man hier von Mitte Juni bis Mitte September immer Nachmittags kleinen Konzerten lauschen. Eine Weile sitze ich hier und schaue den vielen Kindern und zwei Studenten zu, die von der Musik mitgerissen herumspringen und tanzähnliche Bewegungen ausführen.



An diesem auffälligen und modernen Gebäude kann man nicht vorbeilaufen! Und weil es sowieso grade wieder das Nieseln anfängt, mache ich einen Abstecher in die Central Library von Halifax.

Hier gibt es wirklich alles, was das Leserherz sich nur wünschen kann. Doch nicht nur die große Auswahl an Büchern ist beeindruckend. Es gibt noch vieles mehr zu entdecken! Zeitschriften, Hörbücher, Computerspiele, die man direkt vor Ort testen kann, eine riesige Kinderspielecke,... Nicht ohne Grund tummeln sich hier Studenten, Erwachsene, Familien und Kinder.

Mit einer Zeitschrift in der Hand lasse ich mich in einen der bequemen Sessel an der großen Glasfront fallen. Und...ja...auch das freie Wlan ist ein Grund, warum ich etwas länger in meinem Sessel am Fenster sitzen bleibe.



Mein knurrender Magen beflügelt mich zum Weitergehen. Wenn ich schon in einer Hafenstadt bin, muss ich auch Fisch essen gehen, so mein Gedanke. Nachdem mich jedoch der Hummer in den Restaurants an der Seepromenade nicht so angelacht hat, habe ich dank dem Wlan ein nahegelegenes Sushi Restaurant ausfindig gemacht.

 

Die Empfehlungen im Internet haben Wort gehalten und für eine gute halbe Stunde schwelge ich im Sushi-Himmel!!



Mein Tag in Halifax neigt sich leider schon dem Ende entgegen und so langsam muss ich mich wieder auf den Weg zur Bushaltestelle machen. Über den Citadell Hill laufe ich zurück zur Seepromenade und nehme dabei einen Blick über Halifax mit.

Auf dem Halifax Harbourwalk habe ich das Glück das letzte Drittel einer Theateraufführung mitzuerleben. Die Schauspieler sind eine Jugendgruppe, die sich Bard on the Boardwalk nennt und jedes Jahr im Sommer direkt an der Seepromenade Theater spielt. Ich hatte das Vergnügen Midsummer Night's Dreams zu sehen. Ein lustiger Zufall, denn vor einem Jahr hat meine Jahrgangsstufe genau dieses Werk von Shakespear aufgeführt.

Mit diesem kulturellen Erlebnis mache ich mich endgültig auf in Richtung Bus. Auch auf der Rückfahrt klappt alles wie geschmiert und nach einem unvergesslichen Tag in Halifax komme ich mit schönen Erinnerungen daheim in Antigonish an.

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Kommentare: 4
  • #1

    Dani (Dienstag, 13 September 2016 08:21)

    Hallo Schatz, dein Bericht ist wieder echt super mit wunderschönen Bildern incl. dem "S" für Sarah, das Beet sollte wohl so sein :)
    Da ist mein Tag doch schon wieder gerettet :) Danke!
    Mit unserem Wintergarten gehts gut voran, mir tun nur die Handwerker leid - es hat die ganz Woche noch über 30 Grad.
    Ich freue mich für dich, dass du so einen schönen Tag hattest, aber es werden noch ganz viele dieser Tage kommen!
    Ich hoffe, dass es dir soweit gut geht und schicke dir ganz liebe Grüsse, Dani

  • #2

    Oma Wiltrud (Dienstag, 13 September 2016 15:51)

    Hallo Maus!
    Ich durfte gerade deine tollen Bilder und Berichte bei Anke lesen und habe nun einen Einblick in deine Reise. Ich wünsche dir noch viel Spaß und freue mich schon jetzt auf neue Bilder und Berichte.
    Liebe Grüße deine Oma W.
    PS: Liebe Grüße auch von Leonie, Moritz, Christian und Anke

  • #3

    Andrea (Mittwoch, 14 September 2016 23:00)

    Auch von mir neidische Grüße aus der Heimat. Bei über 30° haben auch meine Schüler im Ganztag keine Lust und wären lieber wieder in den Ferien. .. aber nach einem anstrengenden Arbeitstag schwelgt es sich wunderbar in deinem Reisebericht! Ganz liebe Grüße und ein dickes Bussi. Du hast dir das richtige Land ausgesucht!

  • #4

    Thomas (Donnerstag, 15 September 2016 16:41)

    Nixe pics. Hat sich die Investition ('Wir brauchen ein Gerät - ein großes Gerät') wirklich gelohnt! See you ...